Wissenswertes über die Geige von Yvonne Vertes von Sikorzsky

Das kleinste Instrument in der Familie der Streicher, ist die Geige. Seit ungefähr 500 Jahren hat die Geige ihre heutige Form beibehalten – mit nur minimalen Veränderungen.

Seit ihrer Enstehung im 16 Jahrhundert, wird die Geige zu den klassischen Instrumenten gezählt. Aber woher kommt das beliebte Instrument eigentlich? Welche Unterschiede gibt es in der Herstellung? Und wird der unverwechselbaren Ton der Geige erzeugt? Diese Fragen beantwortet Violinisten Yvonne Vertes von Sikorzsky in diesem Artikel.

Die ersten Dokumentationen über den Bau einer Geige stammen aus Italien des 16. Jahrhunderts. Berühmte Geigenbauer-Familien wie Amati, Guarneri oder Stradivari setzten hier die Maßstäbe, wie eine Geige zu klingen hat. Diesem Klang wird bis heute im Geigenbau nachgeifert. Wie Yvonne Vertes von Sikorzsky verrät, gab es aber schon vor diesen Dokumentationen Streichinstrumente, die mit der heute Geige verwandt sind. Im Mittelalter trugen diese zwar Namen wie Fiedel oder Rebec, wurden aber ebenso mit einem Bogen gespielt, den man über die Saiten zog.

DER UNTERSCHIED ZWISCHEN GEIGE UND VIOLNE

Der Begriff Violine kommt aus dem italienischen und bedeutet kleine Viola. Im Deutschen wird für das Instrument auch oft das Wort Geige verwendet. Gemeint ist damit allerdings dasselbe: Unterschiede zwischen einer Violine und einer Geige gibt es nicht.

Heutzutage differenziert man lediglich die einzelnen Instrumente innerhalb der Familie von Streichinstrumenten. Zu Zeiten Mozarts wurden allerdings auch das Violoncello, die Bratsche, die Gambe und das Kontrabass als Violine bezeichnet. Mozart erwähnt dies 1756 in einem seiner Schulbücher:

„Das Wort Geige, begreift in sich Instrumente verschiedener Art und Größe, welche mit Darmseyten bezogen sind. Aus diesem erhelt, daß das Wort Geige ein allgemeines Wort ist, welches alle Arten von Geiginstrumenten in sich einschließet; und daß es folglich nur von einem Mißbrauche herrühret, wenn man die Violin platterdings die Geige nennet.“

GEIGENARTEN

Unter den Geigen gibt es verschiedene Arten, die sich laut Yvonne Vertes von Sirkozsy anhand markanter Merkmale unterscheiden.

1. Ganze Geige, halbe Geige, …

Die 4/4-Geige oder ganze Geige ist die größte Geigenart. Die halbe Geige ist genau um die Hälfte kleiner. Darüber hinaus gibt es auch 1/4-, 1/8- und 3/4-Geigen. Diese kleinen Violinen ermöglichen das Geigenspiel schon im frühen Kindheitsalter. Die passende Geige wird anhand der Körpergröße, Armlänge und Handgröße des Musikanten ermittelt.

2. Barockvioline

Die Barockvioline unterscheidet durch ihre Bauweise von der modernen Geige. Sie wird vor allem für klassische Konzerte genutzt. Zu erkennen ist sie anhand folgender Merkmale:

  • der Saitenhalter hat eine andere Form,
  • Gegenhalt und das Griffbrett sind kürzer,
  • der Bassbalken sowie Stimmstock sind schmaler,
  • der Klang ist lieblicher und leiser als die moderne Schwester.

3. Elektronische Geige

Wird Lautstärke gebraucht, kommt die E-Geige zum Einsatz. Mit dieser Variante ist allerdings auch lautloses Üben möglich. Der Ton wird dann über Kopfhörer ausgespielt. Da die E-Geige einen anderen Klang hat als die klassische Geige, lässt sich mit ihr gut experimentieren.

4. Linkshändergeige

Für Personen, deren rechte Hand die schwächere Hand ist, gibt es spezielle Linkshänder-Geigen. Hier wird der Bogen mit der linken Hand gehalten, um über die Saiten zu streichen. Da bei der Geige die Koordination beider Hände geübt und benötigt wird, gibt es aber auch viele Linkshänder die mit einer herkömmlichen Geige spielen.

TONERZEUGUNG EINER GEIGE

Die Töne, die Yvonne Vertes von Sikorzsky mit ihrer Geige erzeugt, nennen sich Schwingungen. Diese entstehen durch eine Streichbewegung, welche die Saite ein Stück mit sich zieht. Löst sich die Saite, schellt sie zurück und schwingt. Die erzeugte Schwingung überträgt sich dann, über Bassbalken und Steg, auf die Instrumentendecke und den gesamten Korpus.